Nach dem Achtzigjährigen Krieg (1568-1648) entwickelte sich der Protestantismus zur herrschenden Religion der Niederlande. Die Bilderstürmer hatte die Kirchen mit Gewalt von ihren Heiligenbildern befreit. Die Katholiken konnten nur noch in „Schuilkerken“ zusammenkommen, versteckten Kirchen, die sich dem Blick von außen entzogen. Der Dichter, Rechtsgelehrte und Priester Johannes Stalpaert van der Wiele setzte sich für die Katholiken ein.

Dichter mit scharfen Worten

Johannes Stalpaert van der Wiele wurde in Den Haag geboren. Seine Ausbildung absolvierte er in Löwen und Rom. 1612 wurde er Priester in Delft. Van der Wiele war zudem ein leidenschaftlicher Dichter. Er schrieb zahllose Lobgesänge und geistliche Lieder, in denen er Reformatoren wie Martin Luther und Johannes Calvin mitunter scharf kritisierte. Van der Wiele entwickelte sich zu einem der wichtigsten niederländischen Schriftsteller der Gegenreformation.

Geheime Kirche

In der Zeit Van der Wieles war es den Katholiken verboten, sich öffentlich zu versammeln. Darum gründete er für sie eine sogenannte „Schuilkerk", eine versteckte Schlupfkirche am „Bagijnhof", dem Beginenhof. Sie wird bis auf den heutigen Tag genutzt. Hinter einer ganz normalen Hausfassade befindet sich hier eine Kirche, in der die Katholiken ihren Glauben bezeugen konnten.

Statue

Van der Wiele starb 1630. Er wurde in der Alten Kirche beigesetzt. 1962 schuf Arie Teeuwisse eine Statue für ihn. Sie steht auch heute noch im Beginenhof bei der Kirche, in der Van der Wiele einst predigte. Teeuwisse gestaltete außerdem eine Statue für die Begine Geertruyt van Oosten, die neben der Alten Kirche zu besichtigen ist.

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